f

Floskeln

Alles andere ist nicht »zielführend«.

Wenn man keine Ahnung hat, aber trotzdem irgendwie den Anschein erwecken möchte, voll »im Game« zu sein, hat man die Möglichkeit, tief in die Worthülsenkiste zu greifen. Wer von uns hängt nicht an den Lippen des einen Kollegen, der nicht vom Geschäftsmodell, sondern von »Business Case« redet?

Ein Meister seines Fachs schafft es ohne Mühe, sein Publikum mit einem Floskeltrommelfeuer zu verzücken, dass einem schier der Atem stockt.

Bereits beim »Chemistry Meeting« erklärt er, dass man gerade zwei »tighte projects runne« und dass man nur mit »Body Leasing noch extrem aufstaffen« musste, um den »Workload« noch zu »mastern«. Schließlich müsse man ja »liefern«, damit der neue »super gestreamlinete Prozess« genug »User Growth« generiere. Man sei aber »hopeful«, dass man danach im Bereich »UX und Tech« wieder »state of the art« sei und die »Company« wieder zu dem »krassen Outliner« werde, die sie unter den anderen »Big Playern« damals war. Einfach »unique« eben.

Man sei momentan einfach zu sehr »legacy« und »worke« am »echten need« der »User« vorbei.

Da man das Team »echt hard cross-funktional« aufgestellt habe, gehe man davon aus, genug »Business Impact« zu generieren. Manchmal muss man so ein Projekt auch mal »rübermigrieren«, denn »bugfree« sei nicht nur ein »Hygienefaktor«, sondern bei dem »Skillfaktor« des »Staffs« auch einfach ein »Quick Win«.

Ob es »finally« ein »Game Changer« ist, sieht man zwar erst »am Ende des Tages«, aber man sei »performance-orientiert« und da müsse man »proaktiv« handeln. Alles andere ist nicht »zielführend«.

Einfach »epic«.

von Guido Boyke